Orientierungslauf

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Orientierungslauf, häufig auch kurz OL genannt, ist eine Laufsportart, bei der mit Hilfe von Karte und Kompass eine nur durch einzelne Kontrollpunkte festgelegte Strecke im Gelände durchlaufen wird, die Läuferin oder der Läufer also selbst die für sie oder ihn optimale Route finden muss. Es handelt sich um eine vom Deutschen Turnerbund anerkannte Sportart, die neben körperlicher Fitness auch ein relativ hohes Maß an kognitiver Leistung erfordert. Der Orientierungslauf entwickelte sich insbesondere zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Skandinavien. Er wird heute weltweit betrieben; die höchste Popularität hat er nach wie vor in Skandinavien. Beim OTB nimmt eine kleine Gruppe von Läuferinnen und Läufern regelmäßig an Orientierungsläufen teil. Beim Orientierungslauf werden spezielle, sehr detaillierte Landkarten verwendet. Diese sind nicht im Handel erhältlich, sondern werden von erfahrenen Sportlerinnen und Sportlern in meist monatelanger Arbeit selbst erstellt. Der Maßstab beträgt üblicherweise 1:10.000 oder 1:15.000, d.h. 1 cm auf der Karte entsprechen 100 m bzw. 150 m in der Natur. Dies erlaubt eine sehr detailreiche Darstellung des Geländes und Standortbestimmung auf wenige Meter genau. Auf OL-Karten findet man alle Wege bis hinunter zu den kleinsten Pfaden und Schneisen. Große Steinblöcke und Baumwurzeln sind ebenso enthalten wie kleine Lichtungen und markante Baumbestandsgrenzen. Natürlich sind auch Löcher und Gräben, Bäche und Sümpfe in verschiedenen Größenstufen eingezeichnet. Zu den wichtigsten Informationen gehören die sehr genauen Höhenlinien mit einem Höhenunterschied von nur 2 bis 5 Metern. Mit ihnen kann die Geländestruktur sehr differenziert widergegeben werden. Ebenso wichtig ist Belaufbarkeit des Waldes, die in vier Stufen angegeben wird. Es macht für den Orientierungsläufer bei seiner Routenplanung einen großen Unterschied, ob er gut belaufbaren Hochwald oder Unterholz und dorniges Brombeergestrüpp erwarten kann.